Conquered – Der Verrat



Fernab ihres behüteten Lebens in Washington macht sich die hübsche Sally daran, eine Karriere als Schriftstellerin zu starten. Venedig soll der düster-romantische Schauplatz ihres ersten Romans werden.

Doch die Stadt der Liebe wartet vor allem mit Unmengen an Touristen und Tauben, überteuerten Preisen und einem viel zu gutaussehenden Bodyguard auf, der Sally gehörig aus der Ruhe bringt. Unter diesen Umständen erscheint es ihr unmöglich, sich auf das Schreiben ihres Romans zu konzentrieren. Die Bekanntschaft mit dem Tanzlehrer Marcello bringt schließlich die entscheidende Wendung: Eine Einladung auf eine SM-Party soll endlich die nötige Inspiration für Sallys Buch liefern.

Um nicht aufzufallen, will Sally als Domina verkleidet mit Lorenzo an ihrer Seite auf der Party erscheinen. Aber ein erster Testlauf gerät ein wenig außer Kontrolle – denn der Bodyguard hat so seine eigenen Vorstellungen von der Rollenverteilung …

»Conquered – Der Verrat« ist ein in sich abgeschlossener, erotischer Liebesroman mit eindeutigen Szenen, einer romantischen Handlung und einem Hauch SM.

 

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Leseprobe

Relativ schnell entdecke ich auch einen Abholer, der einen Zettel mit der Aufschrift »Sally McAllister« in der Hand hat. Dennoch dauert es etwas, bis ich darauf komme, dass ich damit gemeint bin. Weil der Kerl, der den Wisch mit stoischer Ruhe hochhält, einfach nicht mein Bodyguard sein kann.
Dafür ist er viel zu jung. Und zu groß. Wieso ist er denn so groß? Wenn ich vor ihm stehe, muss ich ja den Kopf in den Nacken legen! Ich dachte, die Europäer seien grundsätzlich nicht so hochgewachsen, oder verwechsle ich da jetzt was? Vielleicht wirkt er auch nur deshalb so riesig, weil er so gelassen dasteht? Wie ein Fels in der Brandung im allgemeinen Trubel der Ankunftshalle.
Wenn er wenigstens hässlich wäre. Doch nicht nur, dass er seinen dunklen Anzug auf sehr interessante Weise ausfüllt, er hat auch ein faszinierendes Gesicht. Mit Augen in der Farbe einer guten Vollmilchschokolade. Mein Blick wandert von der geraden Nase über das markante Kinn zu den dunkeln Locken, die ihm bis auf die Schultern fallen. Es juckt mich regelrecht in den Fingern, mit den Händen hindurchzufahren.
Energisch rufe ich mich selbst zur Ordnung. Wie komme bloß ich dazu, beim Anblick eines Angestellten förmlich in Verzückung zu geraten? Das muss dieser Jetlag sein, anders ist das ja wohl nicht zu erklären. Überhaupt, diese Frisur – ich kann mich nicht erinnern, bei uns irgendwo schon mal Personal gesehen zu haben, das mit so einer verlockenden Haarpracht herumläuft.
Ich straffe die Schultern. Jetzt ist aber Schluss! Dieser Jetlag hat ja schlimmere Folgen, als ich gedacht hätte. Energisch stöckle ich auf ihn zu. Immerhin besteht ja noch die Möglichkeit, dass er das gar nicht ist. Sondern eine Vertretung, die mich nur abholt. Oder der Sohn meines Bodyguards. Obwohl – das wäre jetzt auch irgendwie schade.
»Lorenzo Nikolai?«, fauche ich ihn förmlich an.
Eigentlich nicht so ganz mein Stil, gleich die Diva raushängen zu lassen, aber wieso bringt er mich auch so durcheinander?
»Höchstpersönlich«, entgegnet er jedoch ganz freundlich. »Miss Sally, wie ich annehme? Herzlich willkommen in Italien!«
Ich schnappe nach Luft. Miss Sally?! Das hört sich ja an, als sei ich eine Gouvernante! Was bildet der sich ein?
»Ms. Sally McAllister«, sage ich ziemlich gereizt.
»Wenn Sie sich bitte um das Gepäck kümmern«, füge ich etwas höflicher hinzu. Der Mann ist schließlich Ausländer, wahrscheinlich weiß er es einfach nicht besser.
Stirnrunzelnd betrachtet er den Gepäckwagen.
»Das könnte ein Problem geben, Ms. Sally McAllister.«
Aha! Mit der Aussprache hat er also keine Probleme. Vielleicht ist er doch einfach nur unverschämt?
»Finden Sie es wirklich angebracht, meinen ersten Auftrag direkt als problematisch zu bezeichnen?«